Die Tiské stěny (Tyssaer Wände) gehören zum Naturschutzgebiet Labské pískovce (Elbsandsteine), in dem sie auch als Naturdenkmal geschützt sind. Die ursprünglich etwa 90 Millionen Jahre alte Sandsteinplatte hat sich hier im Laufe der Geschichte durch die Bewegungen der Erdkruste und Verwitterung in ein Territorium aus Felswänden, Felsschluchten und bizarren Sandsteintürmen, Schluchten, Überhängen und Höhlen verwandelt. Das gesamte Areal, durchbrochen von einem System rechtwinkliger Spalten, bildet ein dichtes Netz aus engen Kluften und Schluchten mit weiteren Zwischenräumen, die an die Szenerie einer Kleinstadt mit Straßen und Plätzen erinnern. Tiské stěny (Tyssaer Wände) sind in mehrere Teile unterteilt: Große Wände, Kleine Wände, Kammwände, Bürschlitzwände und Wände jenseits der Straße. Durch einige führen Wanderwege und ein Naturlehrpfad.
Nach Tisá (Tissa) gelangt man entweder zu Fuß von der Bahnhaltestelle Libouchec (Königswald) an der Bahnlinie Děčín (Tetschen-Bodenbach) – Oldřichov u Duchcov (3 km über Straße), oder mit dem Bus von Ústí n. Labem (Aussig an der Elbe) in Richtung Petrovice (17 km) nach Děčín (Tetschen-Bodenbach) in Richtung Tisá (Tissa) (21 km), oder in Richtung Libouchec (Königswald) und dann über die Straße nach Tisá (Tissa).
An die Tiské stěny (Tyssaer Wände) schließen sich im Westen die Felsen um die Siedlung Rájec und im Norden (1 km nördlich der Touristenhütte) die Felsen um Ostrov an und bilden so ein großes Gebiet, in dem die Sandsteinfelsen ihren Charakter, ihre Zusammensetzung, ihre Härte und ihre Schichtung mehrfach ändern.
Laut den verfügbaren Quellen begann das bergsteigerische Entdecken später als im benachbarten Rájec oder Ostrov. Die ersten bekannten Besteigungen fanden am 10. August 1907 auf Sloní sloup (Elefantensäule), am 23. August 1907 auf Mumie und am 26. Juli 1908 auf Doga statt.