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Der Geopark Böhmisches Paradies, der im Oktober 2005 in das Prestigeverzeichnis des europäischen Geopark-Netzwerks aufgenommen wurde, stellt ein wahres geologisches Lehrbuch dar. Die Fläche von 760 km2 umfasst ein breites Spektrum an geologischen Phänomenen, paläontologische, mineralogische und archäologische Stätten sowie historische Sehenswürdigkeiten. Er liegt zwischen Mnichovo Hradiště (Münchengrätz), Železný Brod (Eisenbrod), Jilemnice (Starkenbach), Nová Paka (Neupaka) und Jičín (Jitschin). 

Vor mehr als 300 Millionen Jahren wurde das Territorium vom Meeresboden aufgehoben und vor 100 Millionen Jahren erneut vom Meer überflutet. Vulkanische Aktivität hat hier mehrmals stattgefunden. Man findet hier Gesteine, deren Ursprung bis zum Beginn des Paläozoikums zurückreicht. In dieser Zeit bildeten sich mächtige Sedimente und vor allem Ergusmelaphyre, in denen sich Achate, Amethyste oder Jaspis befinden. Die Pflanzenreste wurden zur Basis der Holzkohle oder waren mit Kieselsubstanz gesättigt.

Versteinerte Bäume sind ein Phänomen von Nová Paka (Neupaka). Im Falle, dass seit Beginn des Mesozoikums ein Material in dem Gebiet abgelagert wurde, wurde es bis zum Aufkommen des Kreidemeeres erodiert. Während der 10 Millionen Jahre dauernden Überschwemmung des Meeres setzten sich mehrere hundert Meter Sand, Staub oder Lehm ab, die sich zuerst verfestigten, sodass die orogenetische Aktivität sie in kleinere Erdschollen und noch kleinere Blöcke aufteilte. Das fließende Wasser und das Klima modellierten das Gelände in seine heutige Form und im Tertiär war seine Oberfläche mit Vulkanen geschmückt, die heute der Landschaft dominieren. Dank dem, dass wir uns im Schnittpunkt drei geologisch unterschiedlicher Gebiete befinden, ist das Land und die Rohstoffe, die das Land verbirgt, vielfältig. Es gibt hier nicht nur Edelsteine, gefördert wurde hier auch Eisenerz, Kohle und Kupfer. Baustein und Schiefer wurden hier gefördert und zu Dachdeckung verarbeitet. Es gibt Quellen von hochwertigem Trinkwasser. Der Mensch lebt nachweislich seit über 10 000 Jahren hier und gestaltet die Landschaft mit. Er wandelte die ursprünglichen Sümpfe in Ackerland oder Teiche um und baute Siedlungen, Burgen und Schlösser.




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